Kolumne: Image Politur

von Andrea Buchelt

von Wiebke Gloe-Carstensen

Gesprächspartner sind Multiplikatoren

Erfolgreiche Unternehmerinnen haben viele Qualitäten. Gemeinsam ist jedoch allen: Die Fähigkeit, mit wildfremden Personen ins Gespräch zu kommen, Netze zu knüpfen, Kooperationsideen zu entwickeln und manchmal sogar ganz spontan neue Aufträge zu generieren.

Was ich hier schreibe klingt einfach und richtig, werden Sie denken … „Doch wie soll ich etwas schaffen, wofür ich kein Talent habe, weil ich einfach zu schüchtern bin?“

Strategischen Small-talk kann jede lernen, die es wirklich lernen möchte. Natürlich muss man bereit sein, die persönliche Komfortzone zu verlassen und in Kauf nehmen, auch mal eine Abfuhr (eines unfreundlichen Menschen) zu ernten.

Statt sich still an Ihrem Sektglas festzuhalten und darauf zu warten, dass Sie am Rande einer wichtigen Veranstaltung oder eines Netzwerktreffens angesprochen werden, fassen Sie sich ein Herz. Denn wenn Sie nicht aktiv werden, haben Sie Ihre Chance ungenutzt vertan.

In dieser Disziplin können wir Frauen wirklich etwas von den Männern lernen: Die gesellen sich nämlich meistens völlig selbstbewusst zu Fremden, checken ab, was das Gegenüber so treibt und erzählen von der Leber weg, was sie selbst beschäftigt und warum man sich unbedingt einmal in Ruhe über die eine oder andere Möglichkeit der Zusammenarbeit austauschen sollte. Schon sind die Visitenkarten verteilt, und der erste Schritt zur Kooperation ist getan.

Liebe Frauen, es ist nicht selten unsere Erziehung, die uns von „Eroberungen“ dieser Art abhält. Oder haben Sie früher nie von Ihrer Mutter zu hören bekommen, dass es im Zweifelsfall besser sei, erst einmal abzuwarten und sich zurückzuhalten? Mir wurde dieser hemmende Erziehungsstempel aufgedrückt. Doch diese Prägung habe ich mir glücklicherweise im Laufe meiner mittlerweile zehnjährigen Selbständigkeit als PR-Beraterin abgewöhnt.

Was in früheren Jahren der Anstellung noch möglich war, kann ich mir als Unternehmerin nämlich nicht mehr leisten (die schüchterne Komfortzone). Seien Sie versichert: Es macht richtig Spaß, fremde Menschen zu kontakten, nachzufragen, zuzuhören, zu erfahren, was andere tun, sich beruflich auszutauschen und manchmal sogar – ganz mühelos und fast wie von selbst - Kooperationswege zu finden und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu entwickeln.
Alles andere ist später über E-Mail oder soziale Netzwerke getan: Vernetzen Sie sich aber unbedingt innerhalb der nächsten 72 Stunden digital und rufen Sie sich in Erinnerung.

Warum also zögern? Beim Small-talk gibt es nur Gewinner: Manchmal durch neue Geschäftsbeziehungen, in jedem Fall aber durch Erfahrung und einen weiteren Menschen, dem Sie von Ihrem Unternehmen berichtet haben und der Sie – selbst wenn er keine Verbindungen zu Ihrem Business hat – bei nächster Gelegenheit als geeignete Expertin empfehlen könnte.

Seien Sie also offenherzig, mutig und kommunikativ! Hören Sie gut zu und erzählen Sie von Ihrem Business. Dadurch wird Ihr Gegenüber nicht selten zum Multiplikator Ihrer Geschäftsidee und erzählt passenden Kunden von Ihnen (vorausgesetzt Sie haben eine Visitenkarten überreicht und verfügen über eine gute Unternehmens-Website).

Umgekehrt gilt natürlich dasselbe: Networking lebt vom Geben und Nehmen. Und der erste Schritt sollte das Geben sein. Geben Sie also etwas von sich preis und helfen Sie anderen, sich mit Menschen aus Ihrem eigenen Netzwerk zu verbinden. Dadurch werden Sie nicht nur Sympathie und Bekanntheit ernten, sondern die Chance, bei passender Gelegenheit auch selbst einmal ins Gespräch gebracht zu werden. Auf diese Weise kann Small-talk zur Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache werden.


Wiebke Gloe-Carstensen

www.gc-communications.de

Dobben 7
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel. 04791/ 96 41 231
Mobil 0179/ 22 61 993
Fax. 04791/ 96 41 229
E-Mail: kontakt@gc-communications.de

Kolumnistin Wiebke Gloe-Carstensen
Kolumnistin Wiebke Gloe-Carstensen

Zurück