Kolumne: Auf ein Wort ... Annette Bauer schreibt!

von Andrea Buchelt

von Annette Bauer

WIEDER über Belohnungen

Teil 2: Erfahrungsbericht

Ich habe mir ein Belohnungssystem gebastelt. - So habe ich die letzte Kolumne begonnen.
Nun bin ich schon ein paar Wochen mit meinem System unterwegs und habe einiges gelernt.
Eine wichtige Lernerfahrung.

Manche Sachen ändern sich sehr schnell, andere brauchen viel Zeit. Und Geduld meinerseits.
Was ich sehr schnell spüren konnte: mein Bewusstsein für die Lebensbereiche, die ich in mein Belohnungssystem aufgenommen habe, hat sich verändert. Ich habe eher darauf geachtet. Gerade der Punkt Schlaf, ihr erinnert euch vielleicht, der ist mir sehr wichtig, und es ist einiges schief gelaufen in den letzten Monaten, hat wirklich positive Wirkung gezeigt! Ich schlafe mehr. Fühle mich dadurch ausgeruhter, und da ich regelmäßiger mehr schlafe, bin ich nachsichtig mit mir, wenn ich mal nicht genug abbekomme.

Ein anderes Grundbedürfnis, das ich vernachlässigt hatte und mit dem neuen System wieder mehr in den Blick nehmen wollte war Bewegung. Echte Bewegung. Hier musste ich im System nachbessern. Einfach nur allgemein bewegen hat nicht gewirkt. Da gab es zu viele Hintertürchen. Das ist wie mit allen Dingen, die wir sehr allgemein formulieren. Man kommt nicht an den Kern der Sache und kann sich rausreden. Also habe ich bewegen in laufen geändert. Und das vor einer guten Woche. Bäms! Erfolg auf ganzer Linie. Ich bin in einer Woche drei Mal gelaufen. Erst sehr langsam, mit viel Nachsicht mir selbst und meiner mäßigen Laufkondition gegenüber. Beim zweiten Mal fühlte ich mich deutlich besser und beim dritten Mal hatte ich echte Erfolgserlebnisse. Jetzt bin ich gerade im Osterkurzurlaub und habe meine Laufsachen eingepackt! Ich will ja meine Punkte erreichen ;-)

Ich habe euch in der letzten Kolumne auch die Frage gestellt „Was brauchst du?“ Heute ergänze ich die Frage: Was brauchst du, damit du wirklich voran kommst? Das eine beim Belohnungssystem ist das Herausbekommen der eigenen Bedürfnisse. Das andere – und hier hilft das Anfangen und Erfahrungen machen – ist es, den passenden Weg zu finden, mit dem du deine Bedürfnisse erfüllen kannst. Dir etwas Gutes tun, langfristig dein Wohlbefinden steigern kannst.

Ich habe in den letzten Wochen in kleinen Schritten einiges verändert. Ich lese! Lese Zeitschriften und Zeitungen und Romane. Nicht mehr nur Fachliteratur. Und ich muss sagen: das tut sehr gut! Ich schlafe mehr. Ich gehe lästige Aufgaben an, denn ich kann mir ein wichtiges YES für erledigt erarbeiten und habe diese Dinge noch dazu aus dem Kopf. Und da ich sowohl Punkte aus meinem alltäglichen und privaten Leben, als auch Bereiche meines Arbeitslebens in mein Punktesystem eingebaut habe, gewinne ich gerade auf ganzer Linie.

Die eigenen Bedürfnisse definieren und den klaren Weg, diese Bedürfnisse auch zu erfüllen zu finden – wann hast du dich dieser Aufgabe zuletzt gestellt? Sie lohnt sich immer wieder. Am besten in regelmäßigen Abständen. Ob mit Belohnung oder ohne. Aber mit ist wirklich schön!

Eure
Annette Bauer
Achtsamkeitslehrerin – Coach für Vielbegabte – Autorin

 

Annette Bauer ist systemische Coach, Achtsamkeitsexpertin, entschleunigt den Alltag und ist für Menschen da, deren Systeme (Familie, Arbeitsplatz, Beziehung) zu eng, nicht passend oder in Schieflage sind. www.annette-bauer.com und achtsamkeitscoach.wordpress.com/

Annette Bauer

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