Kolumne: Auf ein Wort ... Annette Bauer schreibt!

von Andrea Buchelt

von Annette Bauer

Müde bin ich, Känguru ...

Ich kenne kaum eine Mutter, die nicht regelmäßig an eine gewisse natürliche Grenze kommt: die Schlafgrenze.

Blenden wir mal hier die erste Lebensphase der lieben Kleinen aus, und wenden uns der Familienphase zu, die eigentlich das Durchschlafen der Mutter (ok, auch der Väter, klar) möglich machen sollte. Und? Ihr Mütter da draußen: habt ihr genug Schlaf? Ja? Bravo! Dann blättert weiter und scrollt zum nächsten spannenden Artikel. Ach wie – doch nicht? Aha.

Ich reihe mich selbst ein in die Sammlung der Mütter, die ständig an den Punkt kommen, wo man das Gähnen nicht mehr zurückhalten kann, wo man sich nach einem erholsamen und langen Schlaf sehnt. Und wenn ich dann mal ganz ehrlich bin, muss ich gestehen: heute bin ich zu 90 % selbst schuld, wenn ich nicht ausgeschlafen bin. Zum Beispiel jetzt. Es ist 23 Uhr 39 und ich schreibe diese Kolumne. Warum es so spät ist? Weil ich einfach nicht von der Couch hoch komme. Weil die Kinder erst spät im Bett waren, und ich eben vom Abend auch noch ein bisschen was für mich brauche. Weil ich beim online-netzwerken für eine Kollegin gerade noch eben schnell einen Artikel rausgesucht habe und mich dann festgelesen habe. Weil ich nicht auf die Stimme der Vernunft höre, die schon seit einer ¾ Stunde immer wieder zu mir sagt „Annette, los, du wolltest heute früh ins Bett“. 5 Min später „Morgen früh kommt eine Klientin, wolltest du nicht früh schlafen?“ 10 Min später „beschwer dich morgen früh ja nicht!“ - Und über diese hartnäckige Stimme kam mir dann die Idee für die Kolumne.

Was machst DU, liebe Leserin, um deinen Schlafhaushalt auf einem gesunden Level zu halten? Ich verkrafte einen oder zwei solche Abende wie heute. Und dann greife ich auf Plan B zurück. In meinen Alltag lassen sich folgende Dinge ganz gut einbauen:

  • POWERNAP: Das wirkt wirklich! Ich stelle mir irgendwann mittags den Wecker für 17 Minuten und wenn ich danach aufstehe, fühle ich mich total frisch und schaffe den Rest des Tages gut gelaunt und eben NICHT reizbar ;-)
  • Die zusätzliche Stunde. Wenn die Kinder aus dem Haus sind und ich nicht sofort den ersten Termin habe, lege ich mich einfach noch einmal für eine Stunde hin. Und dann starte ich noch einmal in den Tag. Ausgeschlafen.
  • Laptopverbot. Weil ich mich kenne und der Rechner am Abend – besonders an anstrengenden Tagen – mein Killer ist. Ich kann mich stundenlang in spannenden Themen festlesen. Vermeide ich diese Falle, schaffe ich es früh ins Bett und die Welt ist in Ordnung.

Wie ist dein Plan B? Hast du einen? Wenn nicht: leg dir einen zu, denn Schlaf macht bekanntlich nicht nur schön, sondern auch zufrieden. Er lässt uns ausgeglichener und sanftmütiger sein. In diesem Sinne:

Gute Nacht!

Annette Bauer ist systemische Coach, Achtsamkeitsexpertin, entschleunigt den Alltag und ist für Menschen da, deren Systeme (Familie, Arbeitsplatz, Beziehung) zu eng, nicht passend oder in Schieflage sind. www.annette-bauer.com und achtsamkeitscoach.wordpress.com/

Annette Bauer

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