Kolumne: Auf ein Wort ... Annette Bauer schreibt!

von Andrea Buchelt

von Annette Bauer

... über Belohnungen

Ich habe mir ein Belohnungssystem gebastelt. Na ja, nicht gebastelt im Sinne von Schnippeln, Kleben und Malen. Ich habe nachgedacht.

Es gibt bestimmte Dinge, von denen ich weiß, dass sie mir gut tun. Dass ich sie mag. Dass ich sie eigentlich für echtes Wohlbefinden irgendwie brauche. Aber habe ich sie immer gemacht, diese Wohlbefindenbringer? Nein. Ich schätze, es gibt die eine oder andere Leserin, die das kennt.

Zuerst habe ich versucht, achtsam auf meine Bedürfnisse zu schauen. In mich zu gehen und mich selbst zu befragen: Annette, was ist dir wichtig?

Eine Beobachtung der letzten Monate ist: Schlaf ist mir wichtig! Während ich früher dachte, ich sei ein biologisches Wunder, weiß ich heute, dass auch bei mir 8 Stunden toll sind und 7,5 Stunden mich sehr gut durch den Tag bringen. Mir fiel zudem auf, dass ich mich einmal am Tag echt bewegen muss. Das ist ein wirklich tiefes Bedürfnis. Aufs Fahrrad steigen oder lange spazieren gehen. Trampolin springen oder auch ein paar Übungen mit dem Deusserband.

Ich nasche ganz gerne, bin aber nach einer (mittelgroßen) Schale Chips oder einer halben Tafel Schoki eher frustriert als im Wohlfühlmodus. Das wünsche ich mir eigentlich anders. Es gibt ja andere Möglichkeiten sich zwischendurch oder abends, wenn es gemütlich wird etwas Gutes zu tun... gesund gesnackt ist auch zum Vorhaben geworden.

Und echte Freizeit. Nicht arbeiten und stattdessen bügeln ist nicht gemeint. Echt! Spazieren, ausruhen, aus dem Fenster schauen, wenn es mir Spaß macht. Mich mit einer Freundin zum Kaffee treffen... in die Sauna gehen, in der Sonne sitzen.

Und Lesen. Ich lese wahnsinnig gerne Fachbücher. Die passen immer irgendwie zur Arbeit. Ein neues Projekt bringt einen Stapel Bücher und Fachzeitschriften mit sich. Nun soll es aber auch mal wieder das entspannend, genussvolle Lesen von Romanen sein.

Neben diesem Wohlfühlmodus habe ich auch festgestellt, dass es ein paar Aufgaben gibt, die nicht so leicht von der Hand gehen. Als Selbständige habe ich mir 5 Dinge herausgepickt.

Und nun schaue ich regelmäßig (alle 2 Tage), wo ich stehe. Ich habe mir ein Punktesystem ausgedacht, das ich schaffen kann, was aber Anstrengung oder sagen wir mal, dran bleiben bedeutet. Wenn ich meine Zielpunkte erreicht habe, gönne ich mir etwas. Nichts Großes, aber ich habe eine Liste angelegt, mit Dingen, die ich gerne hätte oder machen würde. Was aber alltäglich nicht immer passt.

Ich fühle mich gut dabei und merke: das bewirkt etwas! Heute gibt es nicht so viele Punkte für ausreichend Schlaf. Deshalb mache ich jetzt einen Powernap und punkte so etwas auf ;-)

Jede von uns hat diese Sehnsüchte im Alltag oder die leidigen Aufgaben. Vielleicht versuchst du es ja auch mit einer Art Belohnung? Manchmal brauchen wir einfach einen Anreiz, der uns unterstützt, wertvolle Dinge (wieder) zu etablieren...

In diesem Sinne: Was brauchst du?

 

Annette Bauer ist systemische Coach, Achtsamkeitsexpertin, entschleunigt den Alltag und ist für Menschen da, deren Systeme (Familie, Arbeitsplatz, Beziehung) zu eng, nicht passend oder in Schieflage sind. www.annette-bauer.com und achtsamkeitscoach.wordpress.com/

Annette Bauer

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