Kolumne: Genuss ohne Reue
von Andrea Buchelt
von Claudia Earp
Fit durch den Winter: „Mit der Natur leben und von der Natur lernen“
Winterlich sind die Temperaturen bei uns noch lange nicht, auch wenn wir schon einige sehr kalte Nächte mit Temperaturen um die Null Grad hatten. Die Tage werden immer kürzer, kälter und grauer. Kurzum immer trostloser. Unser Körper braucht nun besonders viel Wärme und Energie, um diesen äußeren Einflüssen zu trotzen. Schauen wir in die Natur, da lautet das Motto im Herbst und Winter: Speichern und Bewahren.
Der Winter hat seinen ganz eigenen Reiz
Ein wichtiger Leitsatz aus der Traditionellen Chinesischen Medizin lautet: „Mit der Natur leben und von der Natur lernen“. Die Natur zieht sich im Winter zurück, der Baum sammelt seine Kräfte in den Wurzeln, alle Blätter sind abgeworfen.
Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten. Jede Jahreszeit hat ihre besonderen Themen. Der Winter hat für mich seinen ganz eigenen Reiz. Es ist zum einem die Zeit, in der sich in der Natur alles zurückzieht, um Kräfte für den Frühling zu sammeln. Es ist auch eine Zeit, in der sich alles auf das Wesentliche reduziert, eine Zeit in der Stille einkehren kann. Besonders deutlich spürt man das an Tagen, an denen Schnee gefallen ist, da wird es selbst in der Stadt leiser.
Den Rückzug der Natur im Winter, um Kräfte für den Frühling zu sammeln, sollten auch wir Menschen in unserer Lebensweise und Ernährung in den kommenden Monaten übernehmen. Also ruhig einen Abend mehr mit einer Tasse Tee und einem guten Buch oder einem schönen Film auf dem Sofa verbringen. Oder Freunde zu einem guten Essen einladen. Und sich Zeit nehmen, um auch im Winter raus an die frische Luft zu gehen. So nimmst du dir Zeit zum Regenerieren.
Wie kannst du deine Kräfte im Winter speichern und bewahren?
In den Wintermonaten ist es primär wichtig, den Körper zu wärmen und ihm ausreichend Energie zuzuführen. Lang gekochte Suppen und Eintöpfe sind im Winter ideal, um nährende Zutaten aufzunehmen besonders, wenn Wurzelgemüse enthalten ist.
Neben der Auswahl der Lebensmittel spielt auch die Art und Weise der Zubereitung eine große Rolle. Im Winter sind für uns 2, besser 3 warme Mahlzeiten pro Tag sehr wichtig. Durch das Anbraten und Anrösten von Fleisch und Gemüse können wir dem Körper noch zusätzlich Wärme zuführen. Aber Vorsicht, für manche Konstitution ist zu viel Wärme kontraproduktiv! Dagegen solltest du die Finger von größerer Menge an Rohkost und Salaten sowie von kaltem Müsli am Morgen lassen. Teste einfach mal selbst den Unterschied, wie es dir geht, wenn du an einem frostigen kalten Tag mit einem warmen oder mit einem kalten Frühstück in den Tag startest.
Auf deinem Winter-Speiseplan sollten warme, langgekochte Suppen, Eintöpfe aus Karotten, Pastinaken, Weißkohl, Rote Bete, Rosenkohl, Fenchel, Lauch und Zwiebeln, Hülsenfrüchten und Fleisch sowie gut gewürzte Speisen mit wärmenden Zutaten stehen. Da darfst du gerne auch mal wieder die Klassiker der deutschen Küche wie Linsen- oder Erbsen-Eintopf oder auch ein leckeres Gulasch auf den Tisch bringen.
Vorsicht: Kältegefahr!
Wenn du im Winter leicht frierst, solltest du auf Lebensmittel verzichten, die einen kühlenden Effekt haben. Dies trifft unter anderem auf die folgenden Lebensmittel zu:
- Südfrüchte wie Zitronen, Orangen, Ananas oder Kiwis
- Rohkost wie Tomaten, Gurken, Eisbergsalat, Brokkoli
- Milchprodukte wie Joghurt, Milch oder Frischkäse
- Rote, grüne und schwarze Tees sowie Kamillentee
Esse Obst im Winter möglichst oft in Form von Kompott oder Mus und würze es mit wärmenden Gewürzen wie Anis, Kardamom, Nelken und Zimt. Bei Südfrüchten wie Orangen und Mandarinen ist Vorsicht geboten. Sie bringen viel Kälte in deinen Körper und sollten nur mit Bedacht eingesetzt werden. Ein frisch gepresster Orangensaft ist hervorragend, wenn du Fieber hast, dann kühlt er deinen Körper auf angenehme, natürliche Weise von innen.
Wähle die richtigen Getränke
Bei Getränken sorgen vor allem frisch gekochte Tees dafür, dass uns richtig warm wird. Doch Vorsicht: Auch, wenn alle Tees auf den ersten Blick zu wärmen scheinen, ist dem nicht so. Pfefferminztee zum Beispiel kühlt deinen Körper. Auf jeden Fall wärmend wirken Tees mit Gewürzen wie Anis, Fenchel, Ingwer, Kardamom, Kümmel, Nelken oder Zimt. Viele dieser Gewürze sind im sogenannten Yogi-Tee enthalten. Auch Kaffee und Rotwein wirken wärmend – beide sollten allerdings nur in Maßen genossen werden.
Finde die richtige Balance
Wenn dir im Winter ab und an kalt ist, heißt das nicht, dass du ganz auf kühlende Lebensmittel verzichten musst. Wichtig ist jedoch, dass du die Lebensmittel richtig miteinander kombinierst: Esse zum Beispiel nicht nur einen Salat, sondern füge den Salat als Beilage zu einem gebratenen Stück Fleisch oder Fisch oder einem Eintopf hinzu. So kannst du leicht die richtige Balance zwischen kühlenden und wärmenden Lebensmitteln finden und deinen Körper optimal versorgen.
Hier 6 Tipps damit du gut durch die Wintermonate kommst und Energie für den Frühling sammelst:
- Esse regelmäßig ein warmes Frühstück. Ob süß oder herzhaft, ist egal - Hauptsache, es schmeckt dir!
- Mache dir bei den ersten Anzeichen einer Erkältung einen starken Ingwertee, das vertreibt den Krankheitserreger! Nimm ca. 1 cm von einer Ingwerwurzel und kochen sie für gut 15 Minuten in 250 ml Wasser aus. Dann trinke den Tee schluckweise und ab unter die warme Decke! Das kannst du übrigens auch mit dem heimischen Lindenblütentee machen!
- Esse mindestens ein- bis zweimal die Woche eine Kraftbrühe! Egal ob es eine Gemüse- oder eine Hühner- oder Rinderkraftbrühe ist.
- Reduziere alles „Kühlende“ in deiner Ernährung- also rohes Obst (besonders Zitrusfrüchte), rohes Gemüse und Salat, kalte Getränke und Essen aus dem Kühlschrank (z.B. Joghurt).
- Gehe jeden Tag an die frische Luft, auch wenn es draußen ungemütlich ist! Es tut der Seele gut, an der frischen Luft und im Licht zu sein, und dein Körper wird abgehärtetund lernt, sich an Temperaturunterschiede anzupassen, ohne gleich krank zu werden.
- Der Winter ist, wie schon erwähnt, die Zeit des Rückzugsin der Natur. Es tut uns gut, es der Natur gleichzutun - also früh ins Bett (möglichst vor 22 Uhr - es wird ja auch früh dunkel) und genügend Ruhephasen über den Tag einplanen! So kannst du deine Ressourcen wiederaufbauen und Kraft für das Frühjahr sammeln, das ja bald wieder kommt.
Komme gut durch den Winter und bleibe gesund :)!
Sofern du, was die Balance in deiner Winter-Ernährung angeht unsicher bist, unterstütze ich dich gerne. Vereinbare ein kostenfreies Strategiegespräch mit mir!
Claudia Earp
Food und Lifestyle Coach