Kolumne: Genuss ohne Reue

von Andrea Buchelt

von Claudia Earp

Sprossen ziehen

Aus Mungobohnen, Linsen und Co Kraftpakete machen

In dieser Ausnahmezeit habe ich mir lange überlegt ob ich einen Beitrag zu Corona schreibe oder nicht. Ich habe mich entschlossen, an dieser Stelle nichts zu dem Thema zu schreiben, denn es wird täglich mehr als genug dazu veröffentlicht.

So habe ich mich entschieden, ein zum Frühjahr passendes Thema zu wählen – Sprossen.

Nun kommt er, der Frühling, auch wenn zurzeit die Nächte noch mal winterlich kalt sind. Frühling bedeutet auch, dass unsere Küche, unsere Kochweise wieder leichter und frischer wird. Und da gehören Sprossen für mich einfach dazu.

Es gibt Menschen für die gehört das Ziehen von Sprossen auf der heimischen Fensterbank schon seit ewiger Zeit zum Alltag. Für die meisten unter uns rückt das Keimen, das Ziehen von Sprossen aber erst in letzter Zeit mehr und mehr in den Fokus. Ich wurde schon häufiger gefragt, ob ich ein paar Informationen über das Keimen von Sprossen teilen könnte. Gerade im Frühjahr nehme ich so gut wie jeden Tag Sprossen in der einen oder anderen Form zu mir und verwende sie auch gerne in meinen Rezepten. Ich zeige dir heute wie einfach das Keimen ist und wie du aus Mungobohnen, Linsen und Getreide kleine, schmackhafte Kraftpakete machst.

Verschiedene Sprossen

Doch zuerst zu der Frage: Warum Sprossen überhaupt selbst ziehen?

Neben den gesundheitlichen Gründen, zu denen du weiter unten noch mehr erfährst, hat die Zucht von Keimsaaten weitere Vorteile. Solltest du Sprossen noch nie gegessen haben, dann greife gerne zum Testen erst einmal auf gekaufte Sprossen zurück. Findest du jedoch Geschmack an den kleinen Kraftpaketen, dann ist der eigene Anbau nicht nur deutlich günstiger (denn aus einer Packung Keimsaaten erhältst du viel mehr Sprossen als aus den abgepackten Sprossen-Paketen im Supermarkt) sondern auch gesünder. Und du schonst nicht nur deinen Geldbeutel sondern auch die Umwelt - Thema: weniger Plastik!

Die Auswahl an Keim-Samen ist reichhaltiger als das Angebot an fertigen Sprossen und du kannst mit der Zeit deine eigenen Mischungen herstellen.

Deine selbst gezogenen Sprossen kannst du ernte-frisch genießen. Und du weißt ja, je kürzer die Zeit zwischen Ernte und Verzehr ist, desto mehr kann dein Körper von den wertvollen Inhaltsstoffen profitieren. Die Auswahl an Keimsaaten ist reichhaltig. Meine Favoriten beim Keimen sind Radieschen- und Alfalfasprossen, aber auch gekeimte Mungobohnen sind super sowie Quinoa, und gelegentlich nehme ich auch Brokkolisamen.

 

Sprossen ziehen
Aus Mungobohnen, Linsen und Co Kraftpakete machen

Vollgepackt mit mehr Protein und leichter verfügbaren Nährstoffen als ihre getrockneten Gegenstücke fügen gekeimte Hülsenfrüchte und Körner deiner Ernährung einen hervorragenden Vitalstoff-Schub zu. Sie sind, in gekeimtem Zustand, auch viel leichter zu verdauen. Das liegt daran, dass sie weniger Anti-Nährstoffe und Phytinsäure enthalten. Kleinere Hülsenfrüchte wie Mungobohnen, Erbsen, Adzukibohnen und Linsen kannst du sowohl roh als auch gekocht essen. Bohnen wie Soja-, Kidneybohnen oder Kichererbsen sind besser bekömmlich, wenn du sie nach dem Keimen zumindest kurz erwärmst.

 

Hier 6 Tipps für das Ziehen von Sprossen

  • Samen waschen und je nach Sorte bis zu zwölf Stunden in handwarmem Wasser einweichen.
  • Eingeweichte Samen mit klarem Wasser abspülen. Dann gleichmäßig im Keimgerät verteilen.
  • Manche Sorten keimen lieber im Dunkeln, andere bevorzugen Licht.
  • Direkte Sonneneinstrahlung tut keiner Sprosse gut, dafür aber Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius.
  • Die Keime mögen zweimal täglich eine kurze Dusche.
  • Rettich- oder Radieschensamen zwischen andere Samen gestreut, verhindern mit ihren antibakteriellen Wirkstoffen die Schimmelbildung.

Du siehst die Auswahl an Keimen zum Sprossen ist vielfältig und der Aufwand ist im Vergleich zu dem Nutzen sehr gering. Für Anfänger eignen sich besonders Alfalfa, Rettich, Radieschen, Mungobohnen oder Linsen. Da ist der Erfolg am sichersten.

Detaillierte Tipps zum Keimen von Hülsenfrüchten, Getreide und Samen findest du auf meiner Homepage.

Mein Tipp für DICH:

Probiere doch gleich einmal deine selbstgekeimten oder auch gekauften Sprossen in diesem lecker, leichten Frühlingssalat mit Sprossen, der Süßkartoffel-Spinat-Suppe mit Apfel oder der Frühlings-frischen Rettich-Radieschen-Suppe mit schwarzem Sesam und Sprossen aus.

Eine genussvolle und gesunde Zeit

 

Claudia Earp

Food und Lifestyle Coach

www.claudia-earp.de

 

Kolumnistin Claudia Earp
Kolumnistin Claudia Earp

Zurück