Kolumne: Wie sage ich es mit meinem Körper?

von Andrea Buchelt

Einsichten zur Körpersprache von Melanie Künzl

Was ein Zahnarztbesuch mit charismatischem Auftreten zu tun hat...

Letzte Woche hatte ich einen wichtigen Termin: die sanfte Entfernung meiner Weisheitszähne. Letztes Jahr war die rechte Seite dran, dieses Mal die Linke.

Es ist 13.15 Uhr und ich betrete die Praxis. Um 13.30 ist mein Termin und ich gehe davon aus, dass ich noch ein bisschen Zeit habe, mich auf alles einzustellen. Ich gehe kurz auf die Toilette und als ich ins Wartezimmer zurückkehre, werde ich schon von der Assistentin abgeholt. Zack - auf einmal geht alles ganz schnell. Ich sitze auf dem Stuhl und das Lätzchen ist schon umgelegt. Meine Nervosität steigt.

Da betritt mein Arzt den Raum. Er erscheint an der Tür, bleibt erst einmal stehen, lächelt mich an - begrüßt meine Begleitung und dann reicht er mir die Hand. Und auf einmal ist meine Aufregung verschwunden und ich weiß, ich bin hier gut aufgehoben. Durch die Art und Weise, wie er den Raum betritt habe ich das Gefühl, dass er nur für mich da ist - alles andere spielt gerade keine Rolle.

Das ist Charisma!

Manche Menschen glauben, dass Charisma eine Gottesgabe sei oder angeboren. Charismatisches Auftreten kann man lernen, denn es hat viel mit Körpersprache zu tun. Wenn mein Zahnchirurg den Raum betritt, steht er verwurzelt mit beiden Beinen im Eingang. Sein Körper strahlt Ruhe aus. Sein Blick ist bewusst erst auf mich und dann auf meine Begleitung gerichtet. Er ist ganz im Moment!

Wir sind, was wir trainieren

Im Alltag ist es nicht leicht im Hier und Jetzt zu sein, denn wir sind häufig durch viele Dinge abgelenkt. Seit gut einem halben Jahr meditiere ich jeden Tag 10 Min, und es hilft mir, im Alltag ruhiger und fokussierter zu sein. Wie das für mich funktioniert? Ich brauche die Bestätigung von außen - jemand dem ich sagen kann: "Ich habe das gemacht!" Und jemand, der sagt: "Gut gemacht!" Ich treffe mich einmal die Woche mit Kollegen, wir tauschen uns aus und nehmen uns verschiedene Aufgaben vor.

Was brauchen Sie, damit Sie die Dinge durchhalten, die Sie sich vornehmen?

Routinen zu entwickeln, die das Leben besser machen

Ich weiß nicht, welche Routine mein Zahnchirurg hat, damit er so entspannt und frisch in meinem Behandlungszimmer auftauchen kann. Aber wenn wir uns Menschen anschauen, die in Ihrem Bereich besonders erfolgreich sind, dann ist es spannend sich Ihren Alltag anzusehen. Meine Freundin, sie ist auch Zahnchirurgin, achtet z.B. sehr drauf, dass sie nie zwei Dinge gleichzeitig tut. Sie werden Sie z.B. nie telefonierend im Auto antreffen. Wenn ich Seminar habe, habe ich auch eine ganz besondere Morgenroutine, die mich auf den Tag einstimmt.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie eine gute Routine für sich entwickeln, damit Sie mit guter Kraft charismatisch auftreten können.

Meine OP ist übrigens gut verlaufen.

Herzlichst, Ihre Melanie Künzl

 

Melanie Künzl, ist Trainerin für Kommunikation und Körpersprache. Sie macht Menschen fit für einen glanzvollen Auftritt auf der beruflichen Bühne.

Glanzwerkstatt - Akademie für Kommunikation und Körpersprache
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Kolumnistin Melanie Künzl
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