Kolumne: Wie sage ich es mit meinem Körper?

von Andrea Buchelt

Einsichten zur Körpersprache von Melanie Künzl

Sprechen Sie gegen die Wand ...

Oder wie Sie schlechte Nachrichten übermitteln

Wir alle müssen hin und wieder anderen Menschen "schlechte Nachrichten" überbringen. Sei es, dass der Urlaubsantrag nicht genehmigt werden kann, dass eine Frist nicht eingehalten wird, oder wir müssen unserem Kind erklären, dass es nicht noch ein Eis gibt, nachdem man im Schwimmbad schon Pommes gegessen hat. 

Doch wie können wir dies elegant tun, so dass unsere Beziehung entspannt bleibt?

Es gibt eine einfache Möglichkeit, Ihre Körpersprache einzusetzen, wenn Sie "schlechte Nachrichten" übermitteln müssen. Sie wissen, ich bin ein Fan von Augenkontakt.  ABER, wenn Sie Kritik äußern oder Ihrem Kind eine Standpauke halten, dann schauen Sie in dem Moment auf einen dritten Punkt. Im Berufsleben kann dies das Flipchart sein oder ein Blatt Papier, das auf dem Tisch liegt.

In dem Moment, in dem Sie ihrem Gegenüber die "schlechte Nachricht" überbringen, vermeiden Sie den Augenkontakt. Wenn Sie hingegen von der Lösung sprechen, schauen Sie Ihrem Gegenüber wieder tief in die Augen.

Beispiel: Ich arbeitete mit einem Team von Physiotherapeuten zusammen, die in ganz Deutschland verstreut waren. Ich hatte sie gebeten, mir regelmäßig E-Mails zum Verlauf des Projektes zu schreiben. Doch sie hatten natürlich Besseres zu tun, als mir E-Mails zu schreiben. Sie kümmerten sich lieber um ihre Patienten. Das konnte ich sehr gut verstehen, half mir nur nicht weiter. Ich organisierte ein Treffen, bei dem ich das Thema ansprechen wollte. Während des Treffens habe ich mich wie folgt verhalten: Ich schaute auf das Flipchart sagte "Ich brauche regelmäßig E-Mails von Euch. Das funktioniert noch nicht gut genug." Dann nahm ich die Gruppe wieder in den Blick und sagte: "Wie können wir das lösen?". Das Problem war somit sinnbildblich auf dem Flipchart, und die Lösung bei der Gruppe.

Tatsächlich haben wir eine Lösung gefunden - nämlich, den Computer an einen zentraleren Ort zu positionieren, so dass es leichter ist, in die E-Mails zu schauen und zu antworten.

Durch diese Form der Kommunikation war die Gruppe offen für die Lösung. Denn wir konnten neutraler über das "Problem" sprechen, da es sinnbildlich weit weg von Ihnen war, und wir es neutraler betrachten konnten.

In diesem Sinne - schauen Sie öfter Mal an die Wand :)

LIEBE GRÜßE
Melanie

 

Melanie Künzl, ist Trainerin für Kommunikation und Körpersprache. Sie macht Menschen fit für einen glanzvollen Auftritt auf der beruflichen Bühne.

Glanzwerkstatt - Akademie für Kommunikation und Körpersprache
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Kolumnistin Melanie Künzl
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