Selbständige Frauenarbeit seit dem Mittelalter |
Selbständige Händlerinnen und Handwerkerinnen (Mittelalter)
Während des Mittelalters hatten Frauen als selbständige Unternehmerinnen,
Meisterinnen, Gesellinnen und Lehrlinge einen maßgeblichen Anteil an der
Produktion, am Handel und an den Dienstleistungen.
Verheiratete Frauen übten entweder selbstständig und unabhängig vom Mann ein
Gewerbe aus oder sie arbeiteten mit ihren Männern zusammen und führten
gemeinsam einen Betrieb.
Es war selbstverständlich, Mädchen bei einer Meisterin oder einem Meister
ein Handwerk lernen zu lassen. Frauen arbeiteten auch in Bereichen, die heute
als typisch männlich angesehen werden. So sind in Bremen seit 1319 z.B. elf
Riemenschneiderinnen (sie fertigten Zaumzeug u.ä.) namentlich als
Meisterinnen nachweisbar.
Ab dem 16.Jahrhundert entwickelte sich das Handwerk durch Ausgrenzung der
weiblichen Konkurrenz immer mehr zur männlichen Domäne. Frauen als
eigenständige Handwerkerinnen wurden aus dem Bewusstsein verdrängt.
Mitverantwortlich sind zweifellos die nachträglich veränderten Titel von
zeitgenössischen Abbildungen selbständig arbeitender Frauen, z.B. wandelte
sich die "Bürstenbinderin" zur "Frau des Bürstenbinders".
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Independent merchantwomen and craftswomen (from the Middle Ages on)
During the Middle Ages, independent women entrepreneurs, master craftswomen,
journeywomen and women apprentices made a major contribution to the production
and trade of goods and services.
Married women practised trades
either independently of or in co-operation with their husbands.
There was nothing unusual about
sending a girl to a master craftswoman or craftsman to learn a trade. Women
worked in areas now considered typically masculine. Beginning in the year 1319,
for example, eleven Riemenschneiderinnen (women "strap cutters," i.e. makers
of bridles, harnesses, etc.) are known to have lived and worked in Bremen as
master craftswomen.
From the 16th century on, the
trades became an increasingly male domain through the exclusion of female
competition. The public consciousness for women in the role of independent
tradeswomen was suppressed. This development is certain to have been caused
in part by subsequent changes made to the titles of illustrations of independently
working women. The "Bürstenbinderin" - Woman Brushmaker -, for example, became
the "Frau des Bürstenbinders" - the Brushmaker's Wife.
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