Kolumne: Andersnormal Denken

von Andrea Buchelt

von Kirsten Kampmann-Aydogan

Hochsensibel - nur eine Modeerscheinung?

Hier muss ich ganz klar antworten: „NEIN!“

Seit einigen Jahren hat die Hochsensibilität, auch gerne abgekürzt HSP (High Sensitive Persons), ihren Einzug in die Salons der Medien, Therapeuten, Coaches etc. gefunden.

Mal wird sie als Überempfindlichkeit dargestellt, mal als psychopathologisches Krankheitsbild abgestempelt. Aber was verbirgt sich nun genau hinter diesem Phänomen?

Hierzu möchte ich ein bisschen ausholen.

Geschichte
Die Amerikanische Psychologin Dr. Elaine Aron (http://hsperson.com/about-dr-elaine-aron/)  begann 1991, gemeinsam mit Ihrem Mann Dr. Arthur Aron, auf dem Gebiet der Hochsensibilität zu forschen. Sie zählen zu den Pionieren in dem Bereich. Durch sie prägte sich auch der Begriff – High Sensitive Persons – kurz HSP. Jedoch sind sie nicht die Ersten, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzten. Bereits 1935 veröffentlichte der Schweizer Theologe, Eduard Schweingruber (https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Schweingruber), seine Studien im 1. Teil des Buches Der sensible Mensch. In der Neuzeit gibt es mittlerweile viele Forscher, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Auch Psychologiestudenten wählen gerne die Thematik für Ihre Masterarbeiten.

Statistik
Laut Statistik sind ca. 15-20% der Menschen sowie Tiere weltweit von diesem Phänomen betroffen.

Krankheit oder Persönlichkeitsmerkmal?
Wenn auch viele findige Therapeuten die Hochsensibilität gerne als Krankheitsbild darstellen, ist das eine falsche Aussage. Die Hochsensibilität ist ganz klar ein Persönlichkeitsmerkmal wie z.B. die Augen- oder Haarfarbe eines Menschen und genetisch angelegt.

Bei hochsensiblen Menschen fehlt gewissermaßen ein Filter im Gehirn und somit ist das Nervensystem den ständigen Außeneinflüssen schutzlos ausgeliefert. Alle Antennen stehen bei Hochsensiblen immer und ständig auf Empfang. So entwickelt sich schnell eine Reizüberflutung, die zum Dauerstress und im schlimmsten Fall zum Burnout führen kann.

Was ist denn nun genau HSP?
Hochsensible schmecken, riechen, hören, spüren, sehen intensiver. Jedoch sind nicht bei jedem Menschen alle Sinneswahrnehmungen gleich stark ausgeprägt.

Ich z.B. habe ein unglaublich gutes Gehör. Feinste unterschiede in den Tönen, nehme ich wahr. Wenn ich also in einem Konzert sitze höre ich sehr genau, wenn ein Instrument nicht den richtigen Ton spielt. Oder ob ein Sänger/eine Sängerin mal nicht so ganz gut drauf ist. Auch mein Geruchssinn ist sehr „empfindlich“. Von synthetischen Düften wird mir richtig übel. Meine Tochter ist sehr schmerzempfindlich, was ich von mir nicht behaupten kann. Und mein Sohn hat eine unglaublich empfindliche Haut. Wenn er sich kratzt, hat er sofort eine Art von Striemen, die rot werden und dick anschwellen.

Die Feinfühligkeit unterscheide ich, wie viele andere Fachkräfte, von der Hochsensibilität.

Was unterscheidet Hochsensibilität von Hochsensitivität?
Hochsensibilität und Hochsensitivität sind bei vielen Menschen oftmals ähnlich stark ausgeprägt. Von daher gab es lange Zeit keine Unterscheidung in diesen Bereichen. Jedoch müssen hochsensitive Menschen nicht zwingend über ausgeprägte Sinneswahrnehmungen verfügen, wie es bei den Hochsensiblen der Fall ist. Sie haben stattdessen den sogenannten siebten Sinn. Man spricht auch von Hellfühlig- oder Hellsichtigkeit.

Sensitive Wahrnehmung lässt sich nicht immer rationell erklären. Die Phänomene, wie feinstoffliche Wahrnehmungen – Empathie – Intuition, sind ein großer Bestandteil der Hochsensitivität. Sensitive können z.B. Gefühle, Gedanken und Emotionen anderer Menschen mitspüren und wahrnehmen. Kinder haben zu diesen Fähigkeiten ein natürliches Verhältnis, da sie sich nicht alles mit dem rationalen Verstand erklären müssen. Sie empfinden und nehmen hin. Leider wird Kindern häufig diese ganz natürliche Fähigkeit von den Erwachsenen später „ausgetrieben“. Dabei ist sowohl die Sensibilität, als auch die Sensitivität kein Fluch, sondern eine wunderbare Gabe.

Wie denken diese feinfühligen Menschen?
Hochsensible/-sensitive sind eher die Bauchdenker. Sie befinden sich ja ständig auf der Gefühlsebene. Von daher können sie häufig nicht unterscheiden, was jetzt gerade der Bauch sagt oder was der Kopf an Kommentaren gibt. Das führt vielfach dazu, dass sie in einen Zwiespalt geraten und sich hin und her gerissen fühlen. Es startet dann das Kopfkino, welches gefühlt in eine Endlosschleife ausartet. Die Gedankenwelt kreist immer schneller um ein und dasselbe Thema. Viele wünschen sich dann den Knopf zum Abschalten.

Eine wunderbare Gabe?
Die meisten meiner Klienten, Workshop- oder Seminarteilnehmer kommen mit einem sehr großen Leidensdruck zu mir. Sie fühlen sich gestresst, nicht verstanden und denken, sie seien falsch …! Immer wieder wird mir die Frage gestellt: „Wie kann ich das denn positiv sehen? Es wird mir doch immer gesagt, dass ich nicht richtig ticke!“ Viele haben schon in der Kindheit folgende Sprüche immer wieder zuhören bekommen:

  • „Was Du wieder hast!“
  • „Stell Dich nicht so an!“
  • „Du bist eine Mimose!“
  • „Deine Phantasie geht mit Dir durch!“
  • „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“
  • „Du bist viel zu empfindlich. Lass Dir mal ein dickes Fell wachsen!“

Also das Negative kommt nicht aus der Person an sich, sondern es wird ihr im Laufe des Lebens eingeredet, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Diese Sätze verankern sich mit der Zeit so tief, dass sie sich wie ein Bestandteil des Körpers anfühlen.  Man spricht hier auch von negativen Glaubenssätzen. Diese können jedoch, mit dem entsprechenden Training und einer sogenannten Positivverstärkung, wunderbar aufgelöst und umgewandelt werden. Viele empfinden es danach wie eine Neugeburt. Sie lernen sich selbst zu akzeptieren. Mit dem gestärkten Selbstbewusstsein sind sie dann in der Lage, ihre Fähigkeiten als Gabe zu sehen und zu nutzen.

Mit meinen persönlichen Erfahrungen und dem erlernten Knowhow, habe ich ein Programm aufgebaut, welches kontinuierlich und nachhaltig wirkt. Unterstützt wird meine Arbeit durch ein von mir entwickeltes e-Learning (http://changing-your-mind.de/angel-dir-deinen-traum-und-lebe-ihn/), das bequem vom Sofa aus und unabhängig von Zeit und Ort, seine Wirkung tut. Seminare (http://life-coach-bremen.de/angebote/seminare/) an traumhaft schönen Orten führen Dich in Deine ganz eigene Welt. Die Ruhe und die intensive Arbeit mit mir und in der Gruppe, bringen Dich schnell in eine positive Grundhaltung.

Es würde mich freuen, wenn ich Dich ein Stück des Weges und in die Entfaltung Deiner Gaben begleiten darf.

Kirsten Kampmann-Ayodgan

 

Kirsten Kampmann-Aydogan ist Psychosozialer Coach mit den Schwerpunkten Hochbegabung und Hochsensibilität. Seit 2011 begleitet sie Menschen auf ihrem Weg der Persönlichkeitsentwicklung.

Ihre Philosophie
„Inneres Gleichgewicht und Selbstwertgefühl sind die Grundvoraussetzungen zur Entfaltung von Talenten und Begabungen. Mit viel Herz, Empathie und Know How ist es mein Ziel,  Menschen zu unterstützen, Ihr volles Potenzial zu (er)leben!“


Kontakt und weitere Informationen finden Sie unter:

Kirsten Kampmann-Aydogan
Life-Coach Bremen

Tel. 0421 – 25 76547
info@life-coach-bremen.de
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Kolumnistin Kirsten Kampmann-Aydogan
Kolumnistin Kirsten Kampmann-Aydogan

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