Kolumne: Genuss ohne Reue

von Andrea Buchelt

von Claudia Earp

Der Frühling ist da!

Im Gegensatz zu der herkömmlichen Kalenderrechnung beginnt der Frühling im System der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nicht erst am 21. März, sondern erreicht da bereits seinen Höhepunkt. In diesem Jahr hat er am 13. Februar begonnen und endet am 26. April.

Egal was noch kommen mag – der Frühling hat sich vielerorts im Februar schon mit Temperaturen bis zu 18 Grad und strahlendem Sonnenschein angekündigt. Damit du in dieser Zeit deine Gesundheit optimal unterstützen kannst, hier die ersten Frühlings-Tipps.

Der Februar hat gezeigt, dass bereits die Temperaturunterschiede innerhalb eines einzigen Tages deinen Körper, den Organismus und somit unsere Gesundheit enorm belasten können. Morgens und abends ist es meistens noch sehr kühl, tagsüber war es schon sehr warm. Diese Umstellung ist letztlich für unser Immunsystem und unseren Körper eine Herausforderung, da es unter diesen Umständen nicht einfach ist, die passende Bekleidung zu finden. Auch wenn die ersten Sonnentage dazu verführen, leicht bekleidet ins Freie zu gehen, achte auf ausreichenden Schutz durch warme Kleidung. Dein Körper hat sich vom Winter noch nicht auf den Frühling umgestellt. Außerdem verbringen die meisten von uns viel Zeit in beheizten Räumen und sind daher besonders anfällig.

Frühling: Zeit des Neubeginns und des Wachstums

Im Frühling steht die Natur ganz im Zeichen der (Wieder-)Geburt und des Wieder-Erwachens. Der Frühling in der chinesischen Philosophie ist durch das Holzelement gekennzeichnet und ist ein hervorragender Zeitpunkt, um Veränderungen auf allen Ebenen einzuleiten. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Schaue dich draußen um, mit welcher Kraft die ersten Knospen und Blüten zu wachsen und sprießen beginnen. Dieser Aufschwung in der Natur überträgt sich auch auf uns Menschen. Der Frühling bringt „frischen Wind“ mit sich und verleiht Mensch und Natur neue Energie. Wir haben mehr Antrieb, um alten Ballast abzuwerfen. Voraussetzung ist allerdings, dass es gelingt, die Schlacken und den überschüssigen Ballast des Winters schnell aus unserem Körper zu vertreiben. Nach einer gründlichen körperlichen Reinigung, z. B. in Form einer Darmreinigung und -sanierung und auch einer mentalen Reinigung erkennen wir wieder klarer die wesentlichen Dinge und der Weg ist frei für einen guten und vitalen Start in die neue Jahreszeit. Mache es wie die Natur und blühe auf!

Acht praktische Tipps für die Unterstützung deiner Holz-Energie

  1. Tipp: Dehnungsübungen

Die Leber kontrolliert die Sehnen. Nach der TCM speichert die Leber in Ruhephasen das Blut und gibt es in Zeiten der Aktivität an die Sehnen weiter, um deren Flexibilität und Dehnungsfähigkeit zu gewährleisten. Mache einige Dehnungsübungen zur morgendlichen Routine, am besten gleich nach dem Aufstehen. Oder versuche es einmal mit Yoga oder Qi Gong.

  1. Tipp: Augen entspannen

Die Leber "öffnet sich in den Augen", so heißt es in der TCM. Obwohl alle Meridiane bzw. Organe eine Verbindung zu den Augen haben, ist es die Leber, die die ordnungsgemäße Funktion der Augen gewährleistet. Denke daran, Pausen einzulegen, wenn du längere Zeit am Bildschirm arbeitest. Mache regelmäßig Augenübungen, z. B. „Eine-Minute-lang-die-Augen-schließen“ oder eine Massage des Gesichts und der Stirn.

  1. Tipp: Grünes Gemüse essen

Grün ist die Farbe des Frühlings und der Leber. Esse junge Pflanzen: frische Blattgemüse, glatte Petersilie, Löwenzahnblätter, Spinat, Mangold, Spargel, Stangensellerie, Chinakohl. Ebenso sollten frische Kräuter und Sprossen den Speiseplan von nun an bereichern. Damit kannst du die Leber-Funktionen und somit den freien Fluss deiner Energie verbessern.

  1. Tipp: Achte auf Sauer und Scharf

Der saure Geschmack hilft im Naturwissenschaftlichen, die Leberzellen zu regenerieren. Gib ein wenig Zitronensaft ins Wasser oder den Tee, ergänze deine Salatsauce ebenfalls mit einigen Spritzern frischem Zitronensaft. Zu manchen Gemüsesorten schmecken mitgekochte Zitronenschalenraspeln sehr gut. Unterstütze deinen Körper zusätzlich mit scharfen Gewürzen, ohne hierbei zu übertreiben! Du hilfst deinem Körper damit eventuell aufkommende Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben.

  1. Tipp: Tanke frische Luft

Gehe wieder mehr ins Freie, nutze jede Gelegenheit dazu. Die frische Luft bringt deinen Energiehaushalt im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung. Spazierengehen, Walken, Joggen etc., das hilft, deine Gemütsverfassung zu beruhigen und zu harmonisieren, besonders, wenn du dich gestresst fühlst.

  1. Tipp: Mache eine Darmreinigung und -sanierung

Dabei empfehle ich dir meine 16-tägige Kur, die den Körper auf sanfte aber nachhaltige Weise entschlackt und entgiftet und die sich optimal in den normalen Arbeitsalltag integrieren lässt.

  1. Tipp: Mache eine entspannende Lebermassage

Diese Massage kannst du entweder aufrechtstehend oder im Sitzen bzw. Liegen durchführen. Schließe die Augen und konzentriere dich auf den Bereich deiner Leber. Lege beide Hände übereinander auf die Leber (bei Frauen liegt die linke Hand oben, bei Männern die rechte) und beginne die Lebergegend sanft im Uhrzeigersinn kreisend zu massieren, wiederhole dieses ca. 20-30mal. Dann ändere die Richtung und massiere nochmals 20-30mal sanft deine Leber. Nach der Massage lasse die Hände am besten noch etwas auf der Leber liegen und atme dabei bewusst. Beim Einatmen den Druck der Hände verstärken, beim Ausatmen lockerlassen.

  1. Tipp: Vitalstoffversorgung
    Neben dem speziellen Augenmerk auf Serotonin ist auch die Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen (insbesondere Zink), Omega3-Fettsäuren und Antioxidantien überaus wichtig. Am besten geschieht dies durch gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Werden die Nährstoffe nicht durch die Ernährung abgedeckt, empfehle ich zu Nahrungsergänzungen zu greifen.

 

Die Kochweise im Frühling

Die Ernährung wechselt von der wärmenden Winterküche zur bewegenden Frühlingsküche. Diese ist die leichteste Ernährungsform im Jahreszyklus. Die Lebensmittel bringen den Energiefluss in deinem Körper wieder in Schwung und unterstützen die Verdauungsfunktion.

Zu empfehlen sind:

Leicht verdauliche Suppen.

Frische Sprossen, Kräuter und grüne Nahrungsmittel zur Entschlackung.

Grüne Nahrungsmittel mit viel Chlorophyll-Anteil.

Leicht verdauliche (geschrotete) Getreidesorten - z.B. Amaranth, Bulgur, Couscous, Hirse oder Quinoa.

Knackig gegartes Gemüse in Form von schnellen WOK-Gerichten.

Leichte Eiweiß-Quellen in Form von Fisch, Lopino, Tofu oder gedünstetem/gedämpftem Fleisch.

Saisonale und regionale Höhepunkte des Frühlings sind z.B. Bärlauch, Sauerampfer, Kerbel und Petersilie sowie frische Sprossen und knackige Blattsalate bis hin zu frischem Rhabarber, Erdbeeren und Spargel.

Vermeiden solltest du in dieser Zeit:

Alkohol, scharfe Gewürze, Knoblauch, Paniertes, Frittiertes und Überbackenes.

 

Frühlingzeit – Fastenzeit

Die “Fastnacht”, die Nacht vor Aschermittwoch, läutet die Fastenzeit ein. Katholiken dürfen – streng betrachtet – 40 Tage weder Alkohol noch Fleisch verzehren. Fisch ist aber erlaubt. Im Mittelalter war das noch anders: da durfte man fast gar nichts essen außer 3 Bissen Brot und 3 Schluck Bier oder Wasser. Heute geht das Fasten weit über den Verzicht auf bestimmt Nahrungsmittel hinaus. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Verzicht auf Soziale Medien oder auf Plastik. Anregungen findest du in dem Artikel: Fastenzeit – 7 Ideen für 40 Tage ohne.

In diesem Sinne einen guten und energiereichen Start in den Frühling

Claudia Earp

Mehr erfährst du in diesem Video:
https://youtu.be/WV4yHsFvuY8

 

Claudia Earp
Food und Lifestyle Coach

www.claudia-earp.de

info@claudia-earp.de

Kolumnistin Claudia Earp
Kolumnistin Claudia Earp

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