Kolumne: Genuss ohne Reue

von Andrea Buchelt

von Claudia Earp

Zucker – wenn der süße Genuss zur Sucht wird

7 Möglichkeiten diesen Kreislauf zu durchbrechen

Hast du schon einmal versucht alle zuckerhaltigen Nahrungsmittel, zumindest zeitweise, aus deinem Leben zu verbannen? Also keine Schokolade, keine Schokoriegel, kein Nuss-Nougat-Aufstrich, keine Marmelade, keinen Kuchen, keine Kekse und natürlich auch keine gesüßten Getränke. Ganz abgesehen von all dem verstecken Zucker in Müslis, Frühstücksflocken, gesüßten Milchprodukten, Salatdressings, Dosengemüse bis hin zum Ketchup (der enthält 1,5 Stück Würfelzucker pro Esslöffel!!!). Und auch im Weißbrot und der Gekochten (Fleischwurst) versteckt sich Zucker.

Versteckter Zucker: Achte auf die Inhaltstoffe

Den Zucker, den du selbst an deine Speisen gibst zu reduzieren oder gar ganz wegzulassen ist im Vergleich zum Meiden von verstecktem Zucker erheblich einfacher. Wichtig ist es, das Kleingedruckte auf den Etiketten zu lesen. Hinter Begriffen wie Saccharose, Laktose, Dextrose, Fructose, Maltose, Süßmolkepulver und Mais- oder Stärkesirup verbirgt sich immer Zucker! Industriezucker ist ein Füllstoff, den unser Körper definitiv nicht braucht.

Jede von euch, die jemals versucht hat, ihre Ernährung umzustellen, weiß, dass es schwer sein kann, auf Nahrungsmittel zu verzichten, die frau liebt. Und gerade Zucker hat uns manchmal regelrecht im „Würgegriff“, und wir kommen trotz aller Willenskraft kaum los davon.

Ist Zuckersucht auch für dich ein Thema? Keine Sorge, damit bist du nicht alleine! Zuckersucht ist ein weit verbreitetes Phänomen. Die Sucht nach Zucker zeigt sich darin,

  • dass zuckerhaltige Produkte einen hohen Stellenwert in deiner Ernährung haben,
  • dass du dich ohne Zucker sowohl psychisch als auch körperlich nicht wohl fühlst,
  • dass du ohne Zucker nicht sehr leistungsfähig bist und deine Gedanken immer wieder zum süßen Snack abdriften,
  • dass du durchaus ein oder zwei Tage ohne Zucker durchstehst, dann jedoch einen Rückfall erleidest und mehr Zuckerhaltiges isst als zuvor.

Zucker

Zucker wird in unserer Gesellschaft verharmlost und gilt als ganz normales Lebensmittel. Die Zuckersucht wird oft als solche nicht erkannt. Erkennt dann jemand das Problem bei sich selbst, wird er oft, selbst von Ärzten, nicht ernst genommen. Zucker ist zu einem regelrechten Fluch unserer Gesellschaft geworden und viele Menschen haben keine Ahnung, welchen Schaden Zucker in ihrem Körper anrichtet. Im Durschnitt TRINKT jeder von uns im Jahr fast 6 kg Zucker und essen tun wir noch viel mehr, 35 kg insgesamt pro Kopf und Jahr. Es ist kein Wunder, dass Krankheiten wie Fettleibigkeit, Krebs und Diabetes zu den häufigsten chronischen Krankheiten gehören. Zu den Ursachen von Zuckersucht schreibe ich demnächst mehr auf meinem Blog www.claudia-earp.de.

In diesem Beitrag möchte ich dir einige Tipps an die Hand geben, wie du aus der Zuckerfalle herauskommen kannst.

 

7 Strategien gegen Zuckersucht

1. Halte deinen Blutzuckerspiegel konstant

Starte mit einem nährstoffreichen Frühstück in den Tag. Hochwertige Kohlenhydrate sorgen dafür, dass die leeren Energiespeicher aufgefüllt werden. Damit kann sich dein Blutzuckerspiegel normalerweise einwandfrei selbst regulieren. Mit einem ausgeglichenen Blutzuckerspiegel fühlst du dich ausgeglichen und satt.

2. Iss regelmäßig

Ein zentraler Aspekt ist, dass du regelmäßig isst. Die meisten Menschen kommen am besten mit 3 Mahlzeiten pro Tag klar. Wichtig ist dabei, den Tag mit einem guten Frühstück zu starten. Halte nach Möglichkeit 3-4 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten ein, damit dein Körper auch mal richtig verdauen kann und die Bauchspeicheldrüse zur Ruhe kommt (ist wiederum für den stabilen Blutzuckerspiegel wichtig). Vermeide, abends zu spät zu essen. Die Richtlinie ist: etwa 3 Stunden vor dem Schlafengehen. Zu spätes Essen fördert die Insulinausschüttung und stoppt die Fettverbrennung!

3. Iss ausreichend Eiweiß

Häufig leiden Zuckersüchtige auch an einem Mangel an Eiweißen. Achte deshalb auf eine ausreichende Versorgung mit Proteinen, also Eiweißen. Sie wirken langanhaltend sättigend, weil sie langsamer verdaut werden als Kohlenhydrate. Außerdem enthalten manche Eiweiße Aminosäuren (Tryptophan und Tyrosin), die an der Bildung der sättigenden Hirnbotenstoffe Serotonin und Dopamin beteiligt sind. Nimm Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und Fisch, Pilze und Nüsse in deinen Speiseplan auf.

4. Zitronen, Limetten und Apfelessig

Träufele dir den Saft von Zitronen und Limetten über deine Speisen. Oder gib ihn in dein Wasser. Oder verwende nicht-pasteurisierten Apfelessig. Ein paar Spritzer davon ins Wasser und du hast im Sommer ein erfrischendes Getränk. Alle drei Zutaten senken nachweislich den glykämischen Index (Blutzuckerreaktion) bei Mahlzeiten mit einem hohen Kohlenhydratanteil. Zudem enthalten sowohl Zitronen und Limetten als auch Apfelessig verdauungsfördernde Stoffe.

5. Bleibe in Bewegung

Ein weiterer wichtiger Grund für Blutzuckerungleichgewicht ist Inaktivität. Wenn wir unsere Muskeln nicht regelmäßig benutzen, bleibt der gespeicherte Zucker in den Zellen, während der Blutzucker in Fettspeicher umgeleitet wird. Indem du deine Muskeln aktivierst, können diese den gespeicherten Zucker verbrennen und die Blutzuckerreaktion für 2 Stunden danach verbessern. Ich habe an mir selbst festgestellt, dass es mir leichter fällt auf Zucker zu verzichten, wenn ich regelmäßig Sport mache und in Bewegung bleibe. Beim Sport setzt dein Körper die gleichen Glückshormone frei wie beim Verzehr von Zucker! Schon ein 15-minütiger flotter Spaziergang kann deinen Heißhunger eindämmen.

6. Verwende natürliche Süßungsmittel

Eleminiere verarbeiteten Zucker aus deinem Küchenschrank und deinem Körper. Trotzdem musst du in deinem Leben nicht auf Süßes verzichten. Wenn du Industriezucker aus deinem Leben verbannst wird sich dein Geschmack für Süß verändern und dann werden schon ein normaler Apfel oder sonnengereifte heimische Erdbeeren für dich sehr süß sein. Während der Übergangszeit kannst du deine Speisen mit Stevia oder auch mit Datteln süßen.


7. Reduziere Stress und optimiere deinen Schlaf

Sind wir gestresst oder unausgeschlafen, greifen wir schneller zu zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Klingt seltsam, ist aber wirklich so: Wenn wir ausgeschlafen und entspannt sind, neigen wir seltener zu Heißhunger. Sind wir gestresst und haben zu wenig geschlafen, ist Zucker angesagt. Deshalb in der Nacht möglichst 8 Stunden schlafen! Und Übungen wie bewusstes Atmen, Meditation, Dankbarkeit, Gebet und Zeit in der Natur in deinen Alltag einbauen. Zudem ist es wichtig, deinen Körper mit ausreichenden Mengen an B-Vitaminen und Magnesium zu versorgen.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine genussvolle, zuckerfreie Zeit!

Schreibe mir gerne deine Erfahrungen mit Verzicht auf Zucker!

Dieser Blogartikel könnte dich ebenfalls interessieren: Spezielle Tipps gegen 4 Arten von Heißhunger

 

Claudia Earp

Food und Lifestyle Coach

www.claudia-earp.de

info@claudia-earp.de

Kolumnistin Claudia Earp
Kolumnistin Claudia Earp

Zurück