Kolumne: Genuss ohne Reue

von Andrea Buchelt

von Claudia Earp

Die Gefahren grüner Smoothies

Grüne Smoothies haben die Welt im Sturm erobert. Überall, wo du hinschaust, gibt es Detox-Kuren mit grünen Smoothies und grünen Saftpulvern. Rezepte für die grünen Drinks findest du auf fast jeder Homepage, die sich mit Ernährung beschäftigt und jede Innenstadt lockt mit Ständen, an denen dieses Power-Getränk angeboten wird.

Aber sind diese farbintensiven Drinks wirklich so gesund?

Grüne Smoothies oder grüne Säfte enthalten oft eine große Menge Spinat, Grünkohl, Mangold, Kohl, Rucola oder anderes grünes Gemüse. Ja, wir haben unser ganzes Leben gehört, dass wir mehr Grünes essen sollten, aber mit dem grünen Saft gehen wir vielleicht einen Schritt zu weit. Während eine gewisse Menge an Grünzeug gut sein kann, kann ein Zuviel durchaus ins Gegenteil umschlagen.

„Esse natürliche, unverarbeitete Lebensmittel", das hast du sicher schon häufiger von mir gehört, und es ist auch immer Grundlage meiner Rezepte. Und ich gestehe, ich war noch nie ein großer Fan von Smoothies und grünen Säften. Ich glaube nicht, dass unsere Ururururahnen während des Tages einen Mixer oder Entsafter herumgeschleppt haben, um all die Beeren und das Grünzeug zu zerkleinern, das sie gesammelt hatten. Nein, Kauen ist wichtig, und es ist ein unerlässlicher Teil einer guten Verdauung und damit guter Gesundheit.

Smoothies klingen großartig, da sie aber verflüssigtes Essen sind, nimmst du schnell viel mehr zu dir, als du es normalerweise in Form von fester Nahrung tun würdest. Was eine große Schüssel mit Gemüse füllen würde, wird auf die Größe eines großen Trinkglases reduziert. Zudem sind in Smoothies oft zu viel Obst und damit zu viel Zucker enthalten. Alles wird dann mit nur ein paar Schlucken getrunken.

Nun fragst du dich sicher: Wie kann ein grüner Smoothie für mich schlecht sein? Wo so viel Gutes und Gesundes darin ist. Ja, grünes Blattgemüse und Kreuzblütler sind sehr gesund, und sie enthalten eine Ladung Antioxidantien wie Beta-Carotin, Lutein und andere phantastisch gesunde sekundäre Pflanzenstoffe. Sie können helfen, Krebs, Herzerkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit vorzubeugen. Diese Gemüse stärken auch dein Immunsystem, indem sie entzündliche Reaktionen und Zellenschäden verringern und deine Verdauung positiv unterstützen.Und ja, ich weiß, es hört sich verrückt an, wenn ich jemanden davor warne, zu viel grünes Gemüse zu sich zu nehmen. Aber Tatsache ist, dass man durchaus zu viel davon essen kann, und viele Leute tun das, ohne es zu merken.

Gründe Smoothies

Spinat und andere grüne Blattgemüse wie Mangold, Löwenzahn, Grünkohl, Kohl, Pak Choi und Brokkoli enthalten alle Substanzen, die Oxalate genannt werden. Oxalate binden sich im Körper an Kalzium und Eisen und verhindern, dass der Körper diese wichtigen Mineralien aufnehmen kann. Wenn Oxalate sich mit Kalzium verbinden, können sie außerdem Nierensteine bilden, Gicht verschlimmern und andere arthritische Gelenkprobleme verursachen. Kalziumoxalat ist für fast 80% der Nierensteine verantwortlich. Die Forschung zeigt, dass grüne Säfte und Smoothies hohe Mengen an löslichen Oxalaten enthalten und dass das Trinken dieser grünen Getränke oft zu Oxalat-Nierensteinbildung führt.Menschen mit bestimmten entzündlichen Erkrankungen einschließlich Gicht und Arthritis sollten Lebensmittel mit einem hohen Oxalat-Gehalt meiden.  Oxalate spielen auch bei diesen Erkrankungen eine Rolle: • Schilddrüsenerkrankung• Nierensteine• Mukoviszidose• Sarkoidose• Asthma• COPD• Autismus

Im Allgemeinen können die meisten Menschen Oxalat im Darm abbauen und verarbeiten und es gelangt durch den Stuhl aus dem Körper. Menschen mit Morbus Crohn, Leaky Gut, schlechter Fettverdauung, Zöliakie, Entzündungen, anhaltendem Durchfall und anderen Verdauungsstörungen sind jedoch möglicherweise dazu nicht in der Lage.

Viele Diät- und Gesundheitsexperten propagieren zurzeit grüne Smoothies u.a. zur Entgiftung. Eine hohe Oxalat-Aufnahme ist definiert als 250 mg Oxalat pro Tag. Eine Tasse rohen Spinats enthält bereits rund 656 mg Oxalat, und einige Leute verwenden mehrere Tassen Spinat und Grünkohl in einem Smoothie. Du kannst also sehen, wie einfach es ist, zu viele Oxalate mit einem Glas grünem Smoothie zu konsumieren! Vor allem, wenn du eine Entgiftungskur machst und zwei oder mehr grüne Smoothies pro Tag trinkst.

Ein weiteres Problem mit dem Essen oder Trinken von zu vielen Kreuzblütlern ist, dass diese Gemüse ein Schwermetall-Mineral namens Thallium aus dem Boden, in dem sie angebaut werden, aufnehmen können. Thallium neigt dazu, sich in Kreuzblütlern konzentriert anzusammeln, auch wenn nicht viel davon im Boden ist. Das heißt, wenn du eine große Menge an Kreuzblütlern gegessen hast, könntest du deinen Körper mit diesem giftigen Metall überladen haben. Überdosierung von Thallium kann zu seltsamen Symptomen führen, wie z. B. fleckigen Hautproblemen, Haarausfall, Arrhythmien, Übelkeit, Durchfall, Verdauungsproblemen und vielem mehr. Zudem können Kreuzblütler, zu denen der allseits beliebte Grünkohl gehört, sogenannte Glucosinolate enthalten, die die Jodaufnahme durch die Schilddrüse hemmen können. Jod ist ein sehr wichtiger Nährstoff für die Gesundheit der Schilddrüse. Diese so genannten Goitrogene wurden wissenschaftlich untersucht und ihre störende Wirkung auf die Schilddrüse nachgewiesen. Ein Übermaß an Kreuzblütlern (besonders in roher Form!) in der Ernährung kann tatsächlich die Schilddrüsenhormonproduktion reduzieren, was zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen kann.

Was bedeutet das nun in der Praxis: Grünes insgesamt vermeiden? Nein, natürlich nicht! Verwende Bio-Gemüse, wenn du grüne Smoothies machst und übertreibe es nicht! Wechsele häufiger (nicht jeden Tag das gleiche) das grüne Blattgemüse um die Zufuhr von Oxalaten zu begrenzen. Es ist wahrscheinlich die beste und gesündeste Option, deine Grün- und Kreuzblütler in deinen normalen Mahlzeiten zu essen. Du erhältst die Nährstoffqualitäten des grünen Gemüses, ohne es zu übertreiben.  Abschließende Gedanken Bei Smoothies gilt wie bei allem anderen: die Dosis macht das Gift. Wenn du ab und an mal einen grünen Smoothie trinkst, dann ist das völlig unproblematisch. Wenn Smoothies jedoch auf deinem täglichen Speiseplan stehen, dann sieht die Sache schon ganz anders aus.

Smoothies jeder Art sind ein Weg, um in konzentrierter Form zu viele Kalorien, zu viel Zucker und zu viele andere unerwünschte Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen. Eine "Entgiftungskur" mit grünen Smoothies kann deinen Körper im Zweifelsfall mit giftigen Substanzen überladen. Gemüse ist ein wichtiger Bestandteil einer jeden Mahlzeit, und ich empfehle dir immer, eine gute Portion Gemüse in verschiedenen Farben auf den Teller zu bringen. Da du Oxalate in grünem Blattgemüse nicht vermeiden kannst, achte darauf, Gemüse aus biologischem Anbau zu wählen, um die Menge an giftigen Metallen wie Thallium und toxischen Rückständen zu reduzieren. Herkömmlich angebauter Spinat und Grünkohl enthalten beide große Mengen an toxischen Pestizidrückständen.
 

Also…

Obwohl wir gerade über die Gefahren von zu viel grünen Smoothies gesprochen haben, und wie wichtig es ist, DEINE Nahrung zu KAUEN, ist es wichtig, deine Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe aus verschiedenen Quellen zu beziehen. Aber seien wir ehrlich, das kann schwierig sein. Wer schafft es heutzutage noch, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene Menge von 5 Handvoll Obst und Gemüse zu essen? Und neueste Studien des Imperial College London sind zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Menge bei weitem nicht mehr ausreicht, und wir die doppelte Menge, also 10 Handvoll Obst und Gemüse pro TAG zu uns nehmen sollten. Es ist manchmal sogar für mich schwierig diese Mengen täglich zu essen und deshalb unterstütze ich meine Ernährung seit mehr als 8 Jahren mit entsprechend hochwertiger Ergänzung, um meinen Körper täglich optimal zu versorgen.

Sonnigen Gruß und gesunden Genuss

Claudia Earp

 

Claudia Earp

Food und Lifestyle Coach

www.claudia-earp.de

info@claudia-earp.de

Kolumnistin Claudia Earp
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