Kolumne: Nachhaltig gärtnern

von Andrea Buchelt

von Gitta Stahl

Pflanzenschutz mit Hand und ohne (Pferde-)Fuß

Aller guten Dinge sind … 12! Zwölf Bausteine umfasst mein „nachhaltiges Gärtnern“, zwölf Kolumnen schrieb ich hier. Und mit dieser 13. möchte ich mich auch wieder verabschieden, um mich anderen Projekten zuzuwenden.

Nicht alles kam zur Sprache. So erzählte ich bislang noch nichts über meine Art, die schwarze Bohnenlaus oder schwarze Blattlaus zu bekämpfen – chemiefrei und super wirksam. Denn es mag wirklich nicht jedermanns oder -fraus Sache sein, mit dem Wasserschlauch in der Hand nicht nur auf den Druck des Wasserstrahls zu vertrauen, sondern mit der anderen Hand wirklich abzuwaschen. Nach erster anfänglicher Überwindung, die es auch mich kostete, geht das jetzt super. Ich wasche die Läuse ab, und die kriechen – so sie diese Prozedur überleben – auch nicht wieder nach oben. Die wenigen, die meinen Fingern entgehen, werden von Nützlingen „erlegt“. Bei allen glattstängeligen Stauden klappt das prima. Bei der Kugeldistel allerdings versagt das System, zu schlecht abwaschbar. Da hilft ein Biege-Tauchbad der Blütenstiele im Knospenstadium in Spülmittelwasser. Das schwächt die Läuse, den Rest erledigt die Natur.

Ein Freund, just in dieser Woche zu Besuch, erzählte mir, wie gut ein anderer Tipp von mir funktioniert habe. Er zog aus, für seine früh im Jahr mit grünen Blattläusen befallene Lieblingsrose Hilfe zu organisieren in Form von Marienkäferlarven. „Drei Larven habe ich gefunden und an die Rose gesetzt. Drei Tage später war keine Laus mehr da.“ Nun gut, ein bisschen mühsam ist die Suche schon, aber wenn man diese „schädlich“ anmutenden Nützlinge findet, dann kann man sie getrost umsiedeln und auf ihre Hilfe vertrauen. Die haben einen Riesen-Appetit auf Läuse. 


Marienkäferlarven

Mit diesen zwei Beispielen – in dem Fall für einen chemiefreien Pflanzenschutz, der Nützlingen wie Vögeln und „Gut-Insekten“ die Nahrungsgrundlage sichert – möchte ich alle Leserinnen und Leser  noch einmal ermuntern, in den Gärten hinzusehen, Natur zu verstehen und Kreisläufe zu erhalten. Und ich möchte Sie ermuntern, in den Städten die Flächen urbanen Gärtnerns zu wertschätzen und in den Schulen die Schulgärten zu beleben. Denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Und wir haben nur diese eine Welt.

In diesem Sinne einen schönen Restsommer.  

 

Gitta Stahl ist Dipl.-Ing. Landschaftsplanerin, Journalistin und Imkerin. Gärten, Gewerbeflächen, Friedhöfe und städtische Freiflächen in Lebensräume zu verwandeln, in denen sich auch Bienen, Wildbienen, Vögel, Igel und Co. wieder zuhause fühlen, ist ihr Anliegen. Beratungen, Vorträge und Seminare sind dabei wichtige Bausteine. „Nur wer versteht, um was es geht, kann richtig handeln.“

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Gitta Stahl
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