Kolumne: Verkaufen mit Leidenschaft
von Andrea Buchelt
von Susanne Henneke
Wie verkaufst du dir deine neuen Vorsätze?
Ja liebe Frauen, jetzt wird es ernst.
Die letzte Zigarette ist geraucht.
Die letzte Tüte Chips wurde vernichtet (gegessen oder verschenkt).
Der letzte Schokoweihnachtsmann mit seinen Freundinnen, den Pralinen, wurde aufgegessen.
Die letzte Folge deiner Lieblingsserie hast du dir auf deiner Couch angeschaut.
Und nun stehst du unter Druck, unter deinem eigenen Vorsatz-Einhaltungs-Druck.
Und du stehst unter dem Druck von außen. Hättest du mal lieber nicht allen auf der Silvesterparty erzählt, dass du nun endlich…
… ja was denn?
Aufhörst zu rauchen?
Aufhörst dich mit Kalorienbomben kurzfristig zu verglücklichen?
Anfängst Sport zu treiben?
Anfängst Kaltakquise zu machen?
Ich sollte mal … (aber…)
Eigentlich könnte ich mal wieder … (aber…)
Ich müsste mal … (aber…)
Ich werde versuchen … (aber…)
Ich würde … (aber…)
Man hätte einen wohlgeformten Körper, wenn man mal zum Sport gehen würde. (Wer ist man?)
Anmerkung: Wenn deine Vorsätze so formuliert sind, dann vergiss deine Vorsätze gleich wieder, weil du nach der „Gala-von-Eduscho-Methode“ funktionierst. Für die Jüngeren: Diese Kaffeemarke hatte den Werbeslogan „Alles soll so bleiben, wie es ist.“
Das passt nicht wirklich zu Vorsätzen.
Der Grund: Du bist unverbindlich geblieben. Du hast (un)bewusst den Konjunktiv (würde, hätte …) verwendet. So glaubt dir kein Mensch, nicht einmal du selbst.
Wie das Wort Vorsatz schon sagt: Etwas, was sich jemand bewusst, entschlossen vorgenommen hat; feste Absicht; fester Entschluss.
Ein Test für dich:
Mal angenommen, du wärest jetzt deine eigene Kundin: Würdest du dir glauben bei dem Satz:
„Ich müsste mal abnehmen und hätte eine Idee, wie es funktionieren könnte.“
Nein. Sicher nicht.
Denn du lässt dir schön alle Hintertürchen auf, indem du unverbindlich kommunizierst.
Ja, vielleicht machst du es extra, weil du deine Vorsätze gar nicht umsetzen willst. Dann ist das auch ok. Nur, dann brauchst du keine Vorsätze, also was soll der Druck?
Im Ernst:
Wie verkaufst du dir deine Vorsätze?
- Beantworte dir die Frage: Warum möchtest du das (schlank sein) oder warum möchtest du etwas nicht mehr (rauchen)? Höre dir gut zu. Schreibe alles auf. Schreibe dein WARUM auf. Es motiviert und trägt dich durch die Zeit, bis du deinen Vorsatz erfüllt hast, weil du vor allem dir selbst glauben darfst.
Ein erster wichtiger Schritt ist also deine Antwort auf die Frage: Warum will ich das?
Dahinter steht deine Motivation. Was dich tatsächlich bewegt. Sehr spannend. - Formuliere anders: Tue so, als ob du es schon geschafft hast:
Am Beispiel Abnehmen:
Ich bin schlank.
(Bitte nicht:
Ich will nicht mehr dick sein. Sondern, was möchtest du stattdessen?) - Verknüpfe deine Antwort mit einem Bild: Stell dir deinen erreichten Vorsatz bildlich vor.
Wie fühlt es sich jetzt an, schlank zu sein?
Wie siehst du schlank aus? Was hast du an? Wer ist bei dir? Was machst du? Wo bist du? Wie ist dein Gesichtsausdruck? Was hörst du?
Warum es so wichtig ist mit Bildern zu arbeiten?
Weil dein Gehirn in Bildern denkt. Weil dein Gehirn sich Bilder merkt. Dadurch ist dein Wunschzustand präsent und du hast diesen im Blick.
(Denke jetzt bitte nicht an einen Weihnachtsmann. Na? Woran hast du gerade gedacht?)
- Ändere dein Verhalten.*
Der schwierigste Part. Das klingt so dominant: Los, ändere dein Verhalten! Sonst kommt die Peitsche!
Besser ist:
Zur Verhaltensänderung stelle dir die Frage: Wie habe ich es geschafft, schlank zu sein?
Beispielantworten: Ich habe mich im Sportstudio angemeldet. Ich habe feste Trainingstermine und Tage in meinen Kalender eingetragen. 3 x pro Woche 45 Minuten sind für mich machbar. Meine Freundin holt mich zum Sport ab. Ich habe meine Ernährung umgestellt, koche jetzt gesund. Mache mir leckere Pausensnacks zu Hause…
Tipp: Tue so, als ob du deinen Wunschzustand schon erreicht hast.
Lasse deine Phantasie walten. Schreibe dir alles auf, wie du es geschafft hast. Auch, wer dich motiviert. Wer hilft dir beim Durchhalten? Wie hast du dich von alten Gewohnheiten, Lastern abgehalten?
* Ratschläge sind Schläge. Sie verschließen deinen Geist. Beispiel: Hör auf zu rauchen. Keine hört auf zu rauchen, weil sie diesen Satz hört. Fragen öffnen deinen Geist: Wie kannst du es schaffen? Wer unterstützt dich? Was … Wann …
- Bleib realistisch
Nächste Woche Donnerstag wiege ich 15 kg weniger. Nee, is klar. Und am Sonntag fliegst du mit George Clooney zum Comer See. Schau, dass du dein Ziel auch wirklich erreichen kannst. Sonst kommt wieder Frust auf und du cancelst alles. (Drecksvorsätze, elende, wer braucht die schon, grrr.)
Dann lieber kleinere Etappenziele, in denen du schon einen Erfolg verbuchen kannst. Das motiviert und lässt dich weitermachen. Du wirst sehen.
Und wenn es stockt, dann frage dich, wie habe ich es bis hierhin geschafft. Was tue ich jetzt, um weiterzumachen. - Feiere deine Erfolge, belohne dich, auch zwischendurch. Das macht Spaß, motiviert und versüßt dir die Zeit. Es soll Frauen geben, die haben nur Vorsätze, weil sie sich so auf die Belohnung freuen.
Du kennst sicher das Zitat: Wenn du etwas haben willst, das du bisher noch nicht hattest, dann tue etwas, das du bisher noch nicht getan hast.
Sprich: Ohne Verhaltensänderung geht es nicht. Sonst bleibst du in deinem alten Zustand (Gala-von-Eduscho). Anders gesagt: Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN.
Viel Erfolg bei dem „Verkauf deiner Vorsätze“, bei dem du dir auch von einem Coach Unterstützung holen kannst. Du weißt, wo du mich findest.
Ein fröhliches Jahresanfangsgelingen wünscht dir
Susanne
Susanne Henneke ist Business-Trainerin BDVT und Systemischer Coach DVNLP.
Sie arbeitet seit über 25 Jahren im Verkauf und in der Kundenberatung, beginnend als PTA in der Apotheke, anschließend im Pharma- und Dentalaußendienst.
Seit 2012 ist Susanne Henneke Freiberuflerin und berät Unternehmen dabei, kundenorientierter zu verkaufen, zu telefonieren und zu beraten. Mit dem Ziel: Den Kundenservice zu verbessern.
Als Akquise-Coach unterstützt Susanne Henneke Frauen dabei, sich besser zu verkaufen, d.h. erfolgreich den eigenen Preis zu finden, zu kommunizieren und vor allem zu erhalten.
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