Kolumne: Wie sage ich es mit meinem Körper?
von Andrea Buchelt
Einsichten zur Körpersprache von Melanie Künzl
Was ein Abend an der Hotelbar mit Körpersprache und Ihrer Präsentation zu tun hat
Es ist 20:30 Uhr, und ich sitze entspannt in einem weißen Sessel in einem wunderschönen Hotel auf Mallorca und sortiere die Daten auf meinem Laptop. Ein To-do, das ich mir schon in 2017 fest vorgenommen habe und nun voller Stolz erledige. Auf einer kleinen Bühne vor mir baut gerade ein Musikerpärchen das Set für seinen Auftritt am heutigen Abend auf. Es ist eher eine provisorische Bühne. Doch die Musiker richten sich alles professionell ein. Das Licht: steht. Der Ton: steht. Dann verschwinden beide. Eine Viertelstunde vergeht, beide sind wieder da und ich denke nur: Wow... Sie wirken wie echte Showstars. Sie trägt ein rotes Kleid, er einen schwarzen Anzug und irgendwie umhüllt sie eine besondere Ausstrahlung.
Sie setzt sich auf Ihren Barhocker, legt die Hände ans Micro, schaut ins Publikum und fängt an zu singen.
Sie müssen wissen, es ist gerade Nebensaison und neben mir sind vielleicht fünf weitere Gäste anwesend und trotzdem singen und spielen sie so, als wären 100 Menschen dort, nur um sie zu hören.
Zwei Tage vorher saß ich ebenfalls in der Bar. Ein anderes Musikerpärchen gestaltete den Abend. Wieder war alles perfekt eingerichtet, die Haare gescheitelt, die Kleidung gerichtet, doch der besondere Funken wollte zu Beginn noch nicht überspringen. Warum?
Als die Sängerin schon den ersten Ton anstimmte, kramte ihr Gesangspartner noch in den Noten und drehte dem Publikum (ok, es waren auch hier erst wenige Gäste da) den Rücken zu. Er war mit seiner Aufmerksamkeit nicht bei den Gästen oder bei seiner Partnerin.
Der Unterschied zwischen den beiden Auftritten liegt im Detail, und doch sind es die kleinen körpersprachlichen Gesten, die den Unterschied zwischen gut und exzellent ausmachen.
Was bedeutet dieses Beispiel im Businesskontext?
Das Pärchen, von dem ich Ihnen als erstes berichtet habe, ist direkt "on“. Ab dem ersten Schritt auf die Bühne sind sie für ihr Publikum da, präsent. Sie drehen sich nicht mehr mit dem Rücken zu ihren Gästen, die Noten sind sortiert, und es muss nicht mehr gekramt werden.
Dies gilt auch für Präsentationen oder andere wichtige Gespräche. Probieren Sie Power Point, Flipchart & Co vorher aus. Stellen Sie sich schon vor Ihrem Auftritt mal an die Stelle, an der Sie gleich sprechen werden. Dies schafft Sicherheit, und Sie können sich voll und ganz auf Ihr Gegenüber konzentrieren.
Auch wenn wir in der Bar nur zu fünft sind, wir haben das Gefühl: diese Musiker sind extra gekommen, um für uns Musik zu machen. Diese Haltung macht den Auftritt zu etwas besonderem, und ich bemerke, wie ich meinen Laptop zur Seite lege und beginne, mit meinem Fuß zu wippen.
Übrigens: Nicht nur der Einstieg in eine Präsentation oder ein Gespräch ist entscheidend, sondern auch der Schlussakkord. Und dieser war bei beiden Musikerpärchen super. Die Gäste standen schon bald auf, tanzten zur Musik, und es gab einen tosenden Applaus am Ende.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wundervolle und präsente Gesprächsein- und Ausstiege.
Ihre Melanie Künzl
Melanie Künzl, ist Trainerin für Kommunikation und Körpersprache. Sie macht Menschen fit für einen glanzvollen Auftritt auf der beruflichen Bühne.
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